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Gruppenbild der Kindergartengruppen: Blume Regenbogen Schmetterling Schnecke

50 Jahre Kindergarten St. Pius


"Ein Tag im Kindergarten"

erzählt von Nadine, aufgezeichnet von Daniela Kistler

Morgens um 7.00 Uhr weckt mich meine Mama. Ich finde es noch ziemlich früh und würde viel lieber noch liegen bleiben.

Ich stehe auf und ziehe mich an. Die Sachen habe ich mir schon am Abend zuvor rausgelegt. Meine Mama richtet inzwischen das Frühstück her. Ich frühstücke mit meiner Mama nur manchmal, denn oft habe ich keinen Hunger. Aber Mama packt mir immer gute Sachen ein, damit ich dann im Kinder-garten etwas essen kann.

Nach dem Frühstück, bevor ich in den Kindergarten gehe, putze ich mir die Zähne. Jetzt muß ich mir die Schuhe und die Jacke anziehen und den Rucksack mit meiner Brotzeit nehmen.

Nun machen wir uns auf den Weg in den Kindergarten. Wir fahren mit dem Auto, aber im Sommer radeln wir zum Kindergarten. Ich freue mich auf den Kindergarten, besonders dann, wenn Frühstück oder Turntag ist.

Um 8.00 Uhr sind wir da und klingeln bei der Gruppe IV. Ich gehöre zur Gruppe IV, der Schneckengruppe. Die Tür geht auf. Ich ziehe mir die Schuhe und die Jacke aus und hänge sie an meinen Haken. Ich nehme meine Hausschuhe aus dem Säckchen und ziehe sie an. Ich nehme meinen Rucksack und gehe in das Gruppenzimmer. Ich sage zu Simone, Maria und Daniela "Hallo". Den Rucksack hänge ich an den Taschenwagen neben dem Brotzeittisch. Manchmal redet Mama noch kurz mit Simone, Maria oder Daniela. Ich schenke Mama noch ein Bussi, bevor sie geht.

Um 8.00 Uhr holt Maria die anderen Kinder ab. Kinder, die schon vor 8.00 Uhr kommen, gehen nämlich erst zur Frau Bohatschek und Renate in die Gruppe I. Immer wenn ich komme, werden sie gerade geholt.

Jetzt schaue ich erstmals den Kindern in der Puppenecke beim Spielen zu. Ich muß doch schauen, ob ich da mitspielen kann. Ich frage, ob ich auch in die Puppenecke darf. Simone sagt ja. Jetzt muß ich nur noch die Kinder fragen, die schon in der Puppenecke sind. Wenn die auch "ja" sagen, dann kann ich mitspielen. "Gott sei Dank", sie haben nichts dagegen. Ich kann also mitspielen.

Um. 8.30 Uhr habe ich keine Lust mehr, in der Puppenecke zu spielen. Ich gehe mit meiner Freundin Daniela an den Maltisch. Da die anderen Kinder noch weiter spielen, müssen wir nicht aufräumen. Während ich male, geht Simone mit einigen Kindern für das Frühstück einkaufen. Ich wäre sehr gerne mitgegangen, aber ich war ja schon zweimal dabei, und die anderen Kinder wollen auch mal mitgehen.

Um 8.45 Uhr bekomme ich Hunger. Zusammen mit Daniela gehe ich zum Brotzeitmachen. Wir müssen dann den benützten Teller und das Glas selber abspülen. Ich mache das immer, auch wenn es mir nicht immer gefällt. Manchmal sind die Teller aber schon schmutzig, weil ein Kind vorher nicht abgespült hat. Das ärgert mich, weil ich auch von einem sauberen Teller essen möchte und ich dann den Teller zweimal abspülen muß, vor der Brotzeit und nachher.

Um 9.00 Uhr macht der Gang auf. Endlich! Ich frage Maria, ob ich und Daniela in den Gang dürfen. Sie sagt "Ja" und sofort machen wir uns auf den Weg in die Hängematte. Ich mag die Hängematte sehr gern. Da ist es meistens ruhig und man kann so schön schaukeln. Heute kommen Paul und Viktoria auch in die Hängematte. Sie ärgern uns. Das mag ich gar nicht. Plötzlich schubst Paul Daniela. Sie fällt hin und stößt sich an. Daniela weint und ich ärgere mich. Jetzt haben wir keine Lust mehr, in der Hängematte zu spielen. Sollen doch Paul und Viktoria dort schaukeln. Daniela und ich gehen lieber wieder ins Zimmer.

Im Zimmer sehe ich, daß die Puppenecke frei ist. Super. Wir fragen Maria, ob wir dort spielen dürfen. Wir dürfen. Toll. Wir spielen mit fünf anderen Kindern "Freunde".

Um 10.05 Uhr holt sich Lisa, auch eine Freundin von mir, von Simone Glasmuggelsteine, weil wir mit diesen spielen wollen. Bis 10.30 Uhr spielen wir "Vater - Mutter - Kind". Das gefällt mir ganz gut. Wir telefonieren ganz oft mit der Nachbarin.

Um 10.35 Uhr läutet Simone zum Aufräumen. Ich freue mich, weil wir bestimmt gleich in den Garten gehen. Den Garten mag ich besonders gern, weil ich da Roller fahren kann.

Vorher, um 10.45 Uhr, machen wir aber noch einen Stuhlkreis. Eigentlich mag ich den Stuhlkreis ganz gern, weil wir da immer etwas Interessantes machen. Ich habe aber noch Durst, bevor wir mit dem Stuhlkreis anfangen. Als ich an den Brotzeittisch gehe, sehe ich, daß alles leer ist. Mist! Jetzt muß ich erst den Krug neu voll schütten. Daniela und Lisa helfen mir dabei. Wir schütten eine Flasche Wasser und eine halbe Flasche Apfelsaft in den Krug. Ich trinke ein Glas voll Saft und spüle es dann ab. Jetzt kann ich mich wieder in den Stuhlkreis setzen. Denn Platz neben mir halte ich für Maria frei. Bis 11.15 Uhr dauert der Stuhlkreis. Heute lernen wir das Vatertagsgedicht. Ich lerne gerne Gedichte, weil ich mir das gut merken kann. Wir sagen das Gedicht einige Male auf. Beim letzten Mal brüllen die Kinder. Das finde ich nicht schön. Ich kann das Gedicht schon fast ganz auswendig.

Maria fragt, ob wir in den Garten gehen oder noch ein paar Spiele machen wollen. Die meisten Kinder waren für Garten. Ich auch. Also gehen wir in die Garderobe. Ich ziehe die Hausschuhe aus und stecke sie wieder in das Säckchen und ziehe die Straßenschuhe an. Weil es draußen warm ist, dürfen wir ohne Jacke rausgehen.

Am Baum spiele ich mit Valentine und Lisa "Mutter - Kind - Baby". Ich spiele die Mutter, Valentine das Kind und Lisa das Baby. Nach einiger Zeit haben wir keine Lust mehr. Ich spiele dann mit Lisa "Fangen".

Um 12.00 Uhr schickt ruft Maria die Kleinen zum Essen. Wenn die Kleinen weg sind, gefällt es mir besser, weil es ruhiger ist. Außerdem kann ich jetzt endlich Roller fahren.

Um 12.30 Uhr schickt Verena uns in Haus. Eigentlich wollte ich noch weiter Roller fahren. Wir gehen noch kurz in die Gruppe III, bis uns Maria zum Essen holt. Die Kleinen gehen inzwischen mit Sandra oder Christine zum Schlafen.

Heute gibt es Suppe, Kartoffelpuffer und Apfelmus. Das schmeckt mir sehr gut. Ich esse gleich drei Teller voll.

Um 12.50 Uhr bin ich mit dem Essen fertig. Die Großen gehen jetzt mit Daniela in die Gruppe IV. Ich freue mich immer auf den Nachmittag. Da sind nämlich nur wir Großen im Zimmer und es ist deswegen viel ruhiger. Außerdem kann ich besser spielen.

Um 13.00 Uhr, wenn alle Kinder vom Essen da sind, gehen wir zum Zähneputzen. Ich mach das immer ganz schnell.

Im Zimmer gehe ich mit Betül in die Bilderbuchecke. Wir spielen "Schwester, Schwester".

Um 14.00 Uhr gehe ich wieder einmal an den Maltisch. Ich male ein ganz schönes Bild mit Himmel, Sonne, Wiese und Blumen. Das nehme ich mit nach Hause. Malen ist meine Lieblingsbeschäftigung im Zimmer.

Um 14.15 Uhr esse ich meinen Apfel, den ich noch dabeihabe. Jetzt habe ich Lust, in die Puppenecke zu gehen. Ich frage Daniela, ob ich darf. Mit Lisa und der kleinen Daniela spiele ich "Mama - Bruder - Babys". Ganz lange.

Um 14.45 Uhr gibt es Nachtisch. Heute gibt es eine leckere Wassermelone, die könnte ich jeden Tag essen.

Anschließend gehe ich noch einmal kurz in die Puppenecke. Wir räumen auf. Ich mach das ganz schnell, weil ich das gar nicht mag und fertig werden will.

Um 15.00 Uhr spiele ich mit Betül und Burcin "Schwarzer Peter". Betül verliert und bekommt eine schwarze Nase. Das sieht sehr lustig aus.

Um 15.30 Uhr klingelt Daniela zum Aufräumen. Endlich. Jetzt gehen wir gleich wieder in den Garten. Ich stelle einige Stühle auf den Tisch und setze mich dann auf den Autoteppich. Bis Semih und Michaela gekehrt haben singen wir noch einige Lieder und machen ein Fingerspiel. Manchmal kehre ich auch zusammen, wenn ich Lust dazu habe und drankomme. Wir Großen können das nämlich schon sehr gut.

Um 15.40 Uhr gehen wir wieder in den Garten. Ich fahre noch ein bißchen Roller, dann, um 15.55 Uhr räumen wir auf.

Jetzt, um 16.15 Uhr ist endlich Abholzeit. Ich muß aber noch warten, weil meine Mama immer erst später kommt. Wir warten heute im Garten. Manchmal, bei schlechtem Wetter, gehen wir auch in die Garderobe oder ins Zimmer.

Um 16.40 Uhr, wenn schon fast keine Kinder mehr da sind, sehe ich meine Mama kommen. Ich freue mich, daß ich abgeholt werde. Ich nehme meinen Rucksack und sage "Tschüß". Jetzt fahren wir nach Hause. Unterwegs erzähle ich der Mama von dem, was ich im Kindergarten erlebt habe.


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Zuletzt bearbeitet am 1. 8. 1998 von Wolfgang Müller (E-Mail)
mit freundlicher Genehmigung des Kindergartens St. Pius Moosburg.